Was ist Go?
Ein
asiatisches Brettspiel mit zwei Buchstaben, |
sagt das Kreuzworträtsel |
Das
interessanteste aller Spiele, |
sagt der Amateur |
Eine
Herausforderung, |
sagt der Programmierer |
Mein
Lebensunterhalt, |
sagt der Berufsspieler |
Kunst, |
sagt Literatur-Nobelpreisträger Kawabata |
Teil
unserer Kultur, |
sagt seine Exzellenz, der Botschafter |
Sechs
Antworten
auf eine einfache Frage, die einige der vielfältigen Facetten
des 4000 Jahre alten Brettspiels beleuchten. Die ersten vier Auffassungen
sind dem europäischen Betrachter wohl vertrauter als die beiden letzten. Worum geht
es beim Go?
Go ist ein Gebietsspiel. Auf einem quadratischen Brett mit 361
Schnittpunkten horizontaler und vertikaler Linien versuchen zwei Spieler, mit
schwarzen bzw. weißen Steinen Areale abzustecken. Am Ende gewinnt der
Spieler, der das größere Gebiet bekommen hat. |
Was ist
das Besondere am Go?
Eine Partie hat durchschnittlich 200-250 Züge. Ein
schneller "K.O.-Sieg" ist nicht möglich. Vielmehr entstehen
aufgrund der Größe des Brettes meistens lokale
Einflusssphären - in der einen Region hat der eine einen Vorteil, in
einer anderen der andere. Hat man hier einen Verlust erlitten, kann man
diesen oft an anderer Stelle wieder ausgleichen. |
Go ist mit über 4000 Jahren das älteste Brettspiel der Welt.
Es hat seinen Ursprung in China und ist dort unter dem Namen "Wei-qi" bekannt. Vor ungefähr 1500 Jahren
kam es nach Japan. Dort wurde es weiterentwickelt zum uns heute bekannten Go.
Hier entstanden zu Beginn der Edo-Periode (1600-1868) staatlich unterstützte
Go-Schulen (regelrechte Go-Universitäten), wie z.B. Honinbo, Nihon-Kiin, Meijin, Kisei.
Im 20. Jahrhundert bildete sich - mit dem Ende der großen Go-Schulen - ein 'nationaler Go-Verband' heraus.
Alle großen Turniere werden jetzt von ihm ausgetragen, seit einigen Jahren auch Weltmeisterschaften, sowohl für Amateure als auch Profis.
An den Amateurweltmeisterschaften nehmen jedes Jahr Vertreter aus über 60 Ländern, darunter auch aus vielen europäischen Nationen, teil.
In Japan wird Go von über 10 Millionen Menschen gespielt.
Während sich "Wei-qi" in China erst von der Kulturrevolution erholen mußte (Go-Spieler wurden zu dieser Zeit als 'Intellektuelle'verfolgt),
sind auch hier wieder die weltbesten Spieler neben Japan und Korea zu finden.
In Korea wird das Spiel "Baduk" genannt und ist dort ebenso populär wie Skat oder Fußball bei uns in Deutschland.